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In vielen Schlafzimmern gehört es zum Alltag und nicht selten führt es in mancher Beziehung zu einer Zerreißprobe. Das Schnarchen des Partners.
In den Köpfen vieler, besonders älterer Ehepaare, wird diese allnächtliche Lärmbelästigung als nicht abzuändernde Tatsache verarbeitet und zum Teil über Jahre und Jahrzehnte erduldet.
Doch Schnarchen ist nicht der Ausdruck gesunder, unverwechselbarer und urwüchsiger Männlichkeit, zumal nicht wenige Frauen ebenfalls schnarchen, sondern es kann ein unüberhörbares Symptom für eine sehr ernstzunehmende Krankheit sein.
Unabhängig von dem nervtötenden Geräusch kann es unter Umständen sogar zu gesundheitsschädlichen oder gar lebensbedrohenden Zuständen kommen. Dann nämlich, wenn zwischendurch eine, für den Partner erlösende, Stille eintritt, die durch einen vorübergehenden Atemstillstand hervorgerufen wurde. Anzahl und zeitlicher Umfang dieser Atemstillstände sind bei den Betroffenen individuell unterschiedlich. Eines jedoch haben sie alle gemein, egal ob der Atemstillstand wenige Sekunden oder bis zu drei Minuten! andauert, die Sauerstoffversorgung des Körpers und insbesondere des Gehirns wird unterbrochen. Eine dauerhafte Schädigung von Hirnzellen kann die Folge sein.
Auf Dauer bleiben die atemlosen Zustände nicht ohne Folgen. Betroffene erwachen in der Nacht - meist unbewusst - immer wieder unvermittelt aus dem Schlaf, sind am nächsten Morgen nicht ausgeruht, sondern fühlen sich 'gerädert'. Tagesmüdigkeit ist oftmals die Folge. Nicht selten kommt es daher zu Unfällen, deren Auslöser der sogenannte 'Sekundenschlaf' ist.
Was ist Schlafapnoe ?
Windstille nannten die alten Griechen 'apnoia'. Heute bezeichnen die Ärzte mit Schlafapnoe jenen krankhaften Zustand, wenn plötzlich der Atem stillsteht.
Man unterteilt die Schlafapnoe in 3 Formen:
1. Obstruktive Apnoe
Beim Einatmen wird Luft in die Lungen gesaugt (Abb.1) Bei einer obstruktiven Apnoe verschliesst sich während des Einatmens der Rachen durch eine übermässige Erschlaffung der Schlund- und Mundbodenmuskulatur und durch einen erhöhten Gewebsdruck von aussen (Abb.2). Somit gelangt keine frische und sauerstoffreiche Luft in die Lunge, und der Patient droht zu ersticken. Der Patient erstickt aber nicht, weil das Gehirn auf die Atemsignale reagiert. Der Sauerstoffmangel im Blut und die Verminderung des Herzschlages stellen eine Bedrohung für den Menschen dar und bewirken eine Überlebensreaktion : der Kranke schreckt auf, ohne richtig wach zu werden, holt mit einem lauten Schnarcher Luft und beginnt wieder zu atmen (die Sauerstoffsättigung im Blut sowie der Herzschlag normalisieren sich). Aber nur bis zur nächsten Atempause. Das regelmässige Schnarchen ist Ausdruck einer unvollständigen Obstruktion. Das laute regelmässige Schnarchen stellt ein erhöhtes Risiko dar, später an der obstruktiven Apnoe zu erkranken.
2. Zentrale Apnoe
Nicht so häufig hingegen ist die zentrale Apnoe. Hierbei vergisst das Gehirn, während des Schlafens die Atmung aufrecht zu erhalten. Es kommt zu einem Atemstillstand. Die Apnoephasen werden ebenfalls durch ein reflexartiges Aufschrecken, in der Fachsprache 'Arousal' genannt, beendet.
3. Gemischte Apnoe
Doch die meisten Patienten, die im Schlafmedizinischen Labor des Krankenhauses untersucht werden, haben eine gemischte Apnoe. Bei der gemischten Apnoe bestehen zentrale und obstruktive Apnoeformen nebeneinander. Durch den Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut und der Herzfrequenz entsteht eine Streßsituation im Schlaf. Ohne Therapie führt diese Streßsituation zu Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und anderen.
Definition der Schlafapnoe: Dem Schlafapnoiker bleibt mindestens 10 mal während einer Schlafstunde für 10 Sekunden oder länger die Luft weg. Solche Erstickungsanfälle können bis zu 600 mal pro Nacht auftreten.
4. Definition und Struktur
Der gesunde Schlaf wird in der Medizin in verschiedene Schlafstadien eingeteilt, in die:
- Wachphase
- REM-Phase (REM = rapid eye movement = schnelle Augenbewegung,Traumphase)
- NREM-Phasen (NON-REM-Phasen)
- Einschlafphase (1)
- Leichtschlafphase (2)
- Tiefschlafphasen (3) und (4)
Für einen erholsamen Schlaf muss der Schläfer diese Schlafstadien (REM, Stadien 1 - 4) mindestens 4 mal in der Nacht durchlaufen.
In der Tiefschlafphase erholt sich der Körper, in der Traumphase werden die Erlebnisse des Tages geistig und seelisch verarbeitet. Durch die bei der Schlafapnoe auftretenden Erstickungsanfälle wird der Rhythmus diese Schlafphasen zerstört. Der Schlafapnoiker kann nicht mehr erholsam schlafen, er verbringt bis zu 80% der Nacht in einem oberflächlichen Schlaf und nur 10 - 20% der Nacht in den notwendigen Tiefschlafphasen (3),(4) und in der Traumphase (REM-Phase).
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