Schlafapnoe - SHG Schlafapnoe Marburg

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Schlafapnoe


Über Menschen, die schnarchen, werden gerne Witze gemacht. Dabei ist Schnarchen alles andere als eine scherzhafte Angelegenheit. Lautes Schnarchen kann vielmehr ein ernst zu nehmendes Anzeichen für schlafbezogene Atmungsstörungen sein. Es deutet auf eine Verengung der Atemwege hin, die den Betroffenen das Atemholen im Schlaf erschwert. Die typischen Schnarchgeräusche entstehen bei der Anstrengung, durch die verengten Atemwege Luft zu holen.

Ca. 10 - 30% der Erwachsenen schnarchen im Schlaf. In den meisten Fällen ist jedoch keine Behandlung erforderlich, da Schnarchen an sich keine Gefahr für die Gesundheit darstellt. Dagegen ist lautes und unregelmässiges Schnarchen in der Regel ein erster Hinweis auf obstruktive Schlafapnoe, eine potentiell lebensbedrohliche Erkrankung, die bei 5% der Bevölkerung auftritt und vorwiegend übergewichtige Männer im mittleren Lebensalter betrifft. Apnoe stammt übrigens aus dem Griechischen und bedeutet Atemstillstand.

Da bei Schlafapnoe die Atmung im Schlaf nicht einwandfrei funktioniert, erhalten die Patienten nicht genug Sauerstoff und schlafen insgesamt sehr schlecht. Schlafapnoe kann zu Tagesschläfrigkeit führen und der Auslöser für Bluthochdruck, Herzversagen sowie Herz- und Schlaganfälle sein. Bei lautem und regelmässigem Schnarchen, das in jeder Körperlage auftritt, sollte grundsätzlich ein Arzt hinzugezogen werden, der den Patienten gegebenenfalls an ein Schlafmedizinisches Zentrum zur genauen Untersuchung des Schlafs überweist.

Schlafapnoe bei Erwachsenen


Schnarchen kann eine Lautstärke erreichen, die an die Geräuschentwicklung von Pressluftbohrern heranreicht, über mehrere Räume hinweg zu hören ist und manchmal bis zur benachbarten Wohnung durchdringt. Die typischen Geräusche des Schnarchens, die im Wechsel von Atempausen und heftigem Luftschnappen entstehen, spiegeln das Aus- und Einsetzen der Atmung akustisch wider. In schweren Fällen setzt die Atmung zu 75% der gesamten Schlafdauer aus.

Der gestörte Nachtschlaf kann extreme Tagesschläfrigkeit verursachen und zu gravierenden Belastungen im Privat- und Berufsleben führen. Schlafapnoeiker unterliegen auch erhöhten Unfall- und Verletzungsrisiken, da sie jederzeit an der Arbeit oder beim Autofahren einschlafen können. Die Wahrscheinlichkeit von Verkehrsunfällen ist bei Schlafapnoeikern ca. 2-5 mal höher als bei anderen Verkehrsteilnehmern.

Schlafapnoe kann zu Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Zerstreutheit, Angstzuständen und Depressionen führen. Diese Beschwerden können plötzlich und unvermittelt auftreten oder sich in einem schleichenden Prozess über Jahre hinweg herausbilden. Die Symptome werden oftmals gar nicht beachtet oder in ihrer Bedeutung nicht ernst genommen. Meistens werden Familienmitglieder, Arbeitgeber oder Kollegen auf das veränderte Verhalten der Patienten aufmerksam und regen eine ärztliche Untersuchung an. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Betroffenen selber registrieren, dass sie nachts häufig aufwachen und nach Luft ringen.

Manche Patienten klagen auch über morgendliche Kopfschmerzen und ein nachlassendes sexuelles Interesse. Bei Männern kann es zudem zu Erektionsstörungen kommen.

Schlafapnoe bei Kindern

Schlafapnoe wird mit dem plötzlichen Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome = SIDS) in Verbindung gebracht, obwohl die Ursachen und Zusammenhänge nicht genau bekannt sind. In der Forschung geht man derzeit der Frage nach, welche Rolle die Schlafapnoe beim plötzlichen Kindstod spielt und inwieweit sie als auslösender Faktor in Betracht kommt.

Schlafapnoe kann bei Kindern mit Übergewicht und vergrößerten Mandeln bzw. Polypen auftreten. Unter Schlafapnoe leidende Kinder schnarchen, zeigen Schwierigkeiten beim Luftholen und haben einen unruhigen Schlaf. Da Schnarchen im Kindesalter sehr ungewöhnlich ist, sollten Eltern stets einen Arzt zu Rate ziehen.

Ältere Kinder, die unter Schlafapnoe leiden, wirken oft träge und schwerfällig und zeigen schlechte Leistungen in der Schule. Sie werden häufig als 'langsam' und 'faul' eingeschätzt.

Ursachen der Schlafapnoe

Im Gegensatz zum Wachzustand läßt im Schlaf die Spannkraft aller Muskeln nach. Dies gilt auch für alle an der Atmung beteiligten Muskeln. Bei den meisten Menschen hat dies keine negative Auswirkung auf die Atmung im Schlaf. Bei manchen Menschen ist dagegen der Tonusverlust der Muskeln im Rachenraum so groß, dass die Atmung in erheblichem Maße beeinträchtigt und der Schlaf damit zu einem gesundheitlichen Risikofaktor wird.

Eine weitere Ursache für Schlafapnoe liegt in der Verengung der Atemwege durch Normabweichungen im Rachenraum. Auch Fehlleistungen in jenem Teil des Gehirns, das für die Steuerung der Atmung im Schlaf zuständig ist, können Schlafapnoe verursachen. Normalerweise werden vom Gehirn Befehle an die Muskeln zur Steuerung der Atmung ausgesandt. In manchen Fällen von Schlafapnoe scheint das Gehirn die Aussendung dieser Anweisungen regelrecht zu 'vergessen'.

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